Hintergrund

Antworten rund um das FEES-Zertifikat

logopaedie.me Geschrieben von logopaedie.me · 2 Min. lesen >

Das Curriculum zum FEES-Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, der Deutschen Schlaganfallgesellschaft, der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie und der European Society for Swallowing Disorders steht ausdrücklich auch Logopädinnen und Logopäden offen. Allerdings gibt es immer wieder Fragen rund um das Zertifikat. Die passenden Antworten sammeln wir hier für euch.

FEES-Zertifikat

Welche Voraussetzungen zur Teilnahme am FEES-Basiskurs gelten für Logopäden?

In Österreich gilt: Eine zweijährige, klinische Tätigkeit mit dem Schwerpunkt in der Versorgung neurologischer Patientinnen und Patienten ist die Voraussetzung für den FEES Basiskurs. In Deutschland kann die zweijährige Berufserfahrung im Bereich Neurologie kann auch zwischen Basiskurs und praktischer Prüfung liegen. Heißt: In Deutschland muss die zweijährige Erfahrung erst zur Anmeldung der praktischen FEES-Prüfung vorliegen.

Von diesen zwei Jahren sollten mindestens drei Monate auf einer neurologischen Fachabteilung geleistet worden sein.

Das FEES-Zertifikat richtet sich ausdrücklich an Logopädinnen und Logopäden, die in einer Klinik tätig sind, da die FEES eben auch nur im Rahmen dieser Tätigkeit durchgeführt werden sollte.


Kann das FEES-Zertifikat parallel zur Logopädie-Ausbildung begonnen werden?

Wahrscheinlich eher nicht.

Voraussetzung für das FEES-Zertifikat bei Logopädinnen und Logopäden ist eine zweijährige Erfahrung mit neurogenen Dysphagien. Diese Voraussetzung sollte vor dem Basiskurs erfüllt sein.


Reicht für die FEES-Ausbildung als Logopädin auch Berufserfahrung in der HNO?

Nein!

Voraussetzung für das FEES-Zertifikat bei Logopädinnen und Logopäden ist eine zweijährige Erfahrung mit neurogenen Dysphagien. Das Curriculum zum FEES-Zertifikat bezieht sich ausdrücklich und ausschließlich auf neurogene Dysphagien. Daher sind die erforderlichen Erfahrungen auch in der Neurologie nachzuweisen.


Können mehrere FEES-Auszubildende gleichzeitig die supervidierten Untersuchungen durchführen?

Nein.

Es ist eine naheliegende Frage, ob es für die 30 direkt supervidierten Untersuchungen zählt, wenn zwei Auszubildende mit einem FEES-Ausbilder die Untersuchung durchführen und sie für beide zählt. Aber das ist nicht möglich.

Die Qualität der Ausbildung ist wichtig. Um die Qualität der Ausbildung auf einem einheitlichen Niveau zu halten, sieht das Curriculum vor, dass die supervidierten Untersuchungen von einem FEES-Ausbilder mit einem FEES-Auszubildenden durchgeführt werden.


Kann ich mit den supervidierten Untersuchungen schon vor dem Basiskurs beginnen?

Die Regel sieht vor, dass man mit der Ausbildung zum FEES-Zertifikat mit der FEES-Basisausbildung beginnt.

Ein kleiner Teil der praktischen FEES-Ausbildung kann aber schon vor dem Basiskurs starten. Gerade wenn man sich bereits zu einem Basiskurs angemeldet hat, der erst später beginnt. Die Untersuchungen müssen aber mit einem FEES-Ausbilder gemeinsam durchgeführt werden.


Wie viele Untersuchungen muss ich durchführen?

Um dein FEES-Zertifikat beantragen zu können, musst du mit einem FEES-Ausbilder 30 Untersuchungen gemeinsam durchgeführt haben. Das sind die direkt supervidierten Untersuchungen.

Außerdem muss du weitere 30 Untersuchungen mit deinem FEES-Ausbilder besprechen. Das sind die geforderten 30 indirekt supervidierten Untersuchungen.

Insgesamt muss du also mindestens 60 Untersuchungen unter Supervision durchführen.


Was kostet die Prüfung zum Erwerb des FEES-Zertifikats?

Die Prüfung ist zwar grundsätzlich eigentlich kostenlos, aber es entstehen dir trotzdem Kosten.

Unter Umständen kann es sein, dass du Reisekosten und Spesen deines Prüfers zahlen musst. Das gilt besonders dann, wenn du zu deinem Prüfer fährst. Die Einrichtung wird durch Versicherung und Personalkosten Unkosten haben, die sie dir in Rechnung stellen. Rechne je nach Einrichtung mit rund 200 EUR.


Können die Prüfungen wiederholt werden?

Zum FEES-Zertifikat gehören zwei Prüfungen. Eine theoretische nach dem FEES-Basiskurs und eine praktische nach den supervidierten Untersuchungen. Beide müssen für das FEES-Zertifikat bestanden worden sein.

Sie können aber wiederholt werden, sollte man nicht bestanden haben.

FEES-Ausbilder-Zertifikat

Welche Voraussetzungen hat das FEES-Ausbilder-Zertifikat?

Um dein FEES-Ausbilder-Zertifikat beantragen zu können, musst du bereits ein FEES-Zertifikat bekommen haben.

Du führst dann mindestens 150 indirekt supervidierte Untersuchungen mit einem FEES-Ausbilder durch und meldest dich dann zur Ausbilder-Prüfung. Wenn du diese bestehst, bekommst du dein FEES-Ausbilder-Zertifikat.


Was kostet die Prüfung zum Erwerb des FEES-Ausbilder-Zertifikats?

Die Prüfung ist zwar grundsätzlich eigentlich kostenlos, aber es entstehen dir trotzdem Kosten.

Unter Umständen kann es sein, dass du Reisekosten und Spesen deines Prüfers zahlen musst. Das gilt besonders dann, wenn du zu deinem Prüfer fährst. Die Einrichtung wird durch Versicherung und Personalkosten Unkosten haben, die sie dir in Rechnung stellen. Rechne je nach Einrichtung mit rund 200 EUR.


Wie viele Untersuchungen muss ich durchführen?

Um dein FEES-Ausbilder-Zertifikat beantragen zu können, musst du mit einem FEES-Ausbilder 150 Untersuchungen besprechen. Das sind indirekt supervidierten Untersuchungen.

Vorausgesetzt, du hast bereits das FEES-Zertifikat.

Geschrieben von logopaedie.me
Wir schreiben über Neuigkeiten rund um die Logopädie. Nicht tagesaktuell, aber immer mit therapeutischem Hintergrund. Profil

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